Lieblings-Ei & Allerlei Hofladen

Familie Wurm aus Erharting hält eigene Hühner im Mobilstall und verkauft neben deren Eiern auch hausgemachte NudelnFruchtaufstriche und Soßen in ihrem Hofladen.

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Heute stellen wir Euch Pamela Wurm vor, Lieblings-Ei Gründerin und Hühnerexpertin. Wir haben ein interessantes Interview mit ihr geführt, das wir Euch hier vorstellen wollen.

Pamela Wurm ist 40 Jahre alt und lebt in Erharting mit ihrem Mann Helmut und ihren beiden Kindern zusammen mit ca 800 Hühnern, Eseln und Schafen. Sie halten nebenberuflich eigene Hühner im Mobilstall und verkaufen neben deren Eiern auch hausgemachte Nudeln, Fruchtaufstriche und Soßen in ihrem Hofladen und in der Erntebox.

Hühnermutter Pam und Ihre Ladies
Hühnermutter Pam und Ihre Ladies

Pamela, wie bist Du auf die Idee gekommen eigene Hühner zu halten?

(lacht) Es war schon immer mein Traum, eigene Hühner und einen Hofladen zu haben und „wenn ich groß bin dann zieh ich es durch". Und wie soll es anders sein? Eine Frau ein Wort. So oder so ähnlich war es damals.  Zudem stammt mein Mann aus einem landwirtschaftlichem Betrieb und mein Plan war schon immer Moderne, Tradition und Nachhaltigkeit einen neuen Schliff zu geben.

Warum gerade mobile Freilandhaltung?

Damit wir verkoteten Wiesen und offenen Böden einfach davonfahren und unsere Hühnerdamen und Ihre Jungs jederzeit eine grüne, feste Grasnarbe vor sich haben. Keine verblassten Eier von Tieren, die nicht wissen, wie der Himmel aussieht und was eine Wiese ist und am Besten noch in Ihrem eigenen Mist stehen müssen. Artgerecht - ist nur die Freiheit und deshalb mobile Freilandhaltung.

Was ist der Unterschied zu Bio, bzw. warum kein Bio?

Wir haben tatsächlich anfangs öfter mal über eine BIO Zertifizierung nachgedacht, denn das ist es, nachdem der Kunde gefragt hat und was schlussendlich der Verbraucher dann auf der Verpackung in Form eines Logos sieht.  Nach langer Überlegung haben wir es aus Kosten-Gründen verworfen, da unser 2 Mann/Frau Betrieb einfach zu klein ist, dies stemmen zu können. Die reduzierte Anzahl der Tiere, die bei Bio vorgeschrieben ist, halten wir sowieso ein und eine transparentere und natürlichere Art der Haltung, wie wir es durch unser offen gestaltetes Tiergehege führen, geht meines Erachtens nicht. Der Verbraucher kann sich jeden Tag selbst vom Tierwohl direkt an den Ställen überzeugen - was für mich und unsere Kunden, die das Thema kaum noch aufwerfen, viel mehr an Bedeutung gewonnen hat. Ich selbst stelle mir immer wieder die Frage: Brauche ich in unserem Fall eine BIO Zertifizierung? Und solange ich es mit einem klaren NEIN und einem „komm und überzeug dich selbst" beantworten kann, wird es kein Logo auf unserem Lieblings-Ei Karton geben.

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Was machen die Hühner im Winter wenn es kalt ist?

Da wir unseren Damen eine ganzjährige mobile Freilandhaltung anbieten unterscheiden sich Sommer und Winter nicht wesentlich, unser Stall ist sehr gut isoliert und deshalb herrschen auch im Winter wohlig, angenehme Temperaturen im Stall. Das Einzige, was unsere tierische Gang nicht so gerne mag ist Schnee, dann wird gerne unter dem Stall jedoch im Freien verweilt (sie könnten ja was verpassen, wenn sie nicht raus gehen
Frauen), da Hühner wie wir Menschen etwas schneeblind sind und nicht so gut sehen können. Und würde es Sonnenbrillen oder Skibrillen für unsere HÜHNIS geben, hätten wir sie wahrscheinlich schon. (lacht)

Wo legen die Hühnerdamen ihre Eier?

Unsere Hühnis legen ihre Eier in abgedunkelte, gemütliche Familiennester.

Wie sammelt Ihr die Eier ein?

Wir sammeln unsere Lieblings-Eier jeden Tag zur Stallzeit aus den Familiennestern mit der Hand in 30er Eierwaben ein.  Hennmade by Handmade!

 

Wenn wir zu Hause Eier hart kochen gibt es manchmal welche, die man fast nicht schälen kann. Die Haut löst sich nicht ab. Kannst Du uns erklären, warum manchmal die Haut an den Eiern einfach nicht abgeht und was es hier für einen Trick gibt?

Das Schälen oder besser gesagt das nicht schälen können, hat etwas mit der Frische des Hühnereis zu tun. Sehr frische Eier lassen sich besonders schwer schälen und weisen auch nach dem Kochen eine etwas glibbrigere Konsistenz auf. Das liegt daran, dass ihre Innenhaut noch sehr eng an der Schale liegt. Der Grund dafür ist die sich verändernde Bindung der einzelnen Proteine. Sie ist beim frisch gelegten Ei noch äußerst stark. Darum bleiben beim Pellen oftmals Ei-Stückchen an der Schale hängen. Mit zunehmendem Alter der Eier lassen diese Proteinbindungen durch verschiedene Prozesse nach und die Innenhaut löst sich leichter ab. Zudem sammeln reifere Eier Luft und der Schale an. Sie sorgt ebenfalls für mehr Abstand zwischen Ei und Außenhülle und somit für ein einfacheres Schälen. Kurz gesagt, es kann bei Lieblings-Eiern schon mal passieren, das wir tagfrische Lieblings-Eier in die Erntebox packen. Keine langen Handelswege, in denen das Ei reift und schon einige Tage alt ist bis es im Regal landet, sondern echte, bayrische Direktvermarktung aus dem kleinbäuerlichen Familienbetrieb.

Der Trick an der Sache ist deshalb ganz einfach: Lasst die Lieblings-Eier, wenn ihr sie nicht zum Kochen oder Backen verwendet, sonders als Frühstücksei einfach drei Tage stehen und stecht sie vor dem Kochen mit einem Eierpicker an. So kann die dort befindliche Luft entweichen und sich ein dünner Film zwischen Schale und dem Eierhäutchen bilden. Dann könnt Ihr die Schale leichter vom Ei schälen.

Eure Soßen, Suppen und Fruchtaufstriche - kocht Ihr die wirklich alle selber?

Ein ganz klares Ja. Mein Mann ist gelernter Metzger- und Küchenmeister und wir lieben es, einfach gemeinsam in unserer Produktionsküche zu stehen und zu schauen, was haben wir und was können wir daraus zaubern. Von Marmeladen, Saucen, Suppen über Gulasch zu Nudeln und Spätzle, alles ist erlaubt und nichts ist verboten. Gemäß unserem Motto regionale Vielfältigkeit trifft Lieblings-Ei Sortiment, wo Jahreszeit und Herkunft einander beflügeln. Leider können wir in unserer Erntebox nur einen winzigen Bruchteil unseres Sortiments präsentieren. Deshalb würden wir uns über einen Hoflädchen Besuch bei uns sehr freuen. Denn hier findet ihr unsere Kartoffeln und Kürbisse aus unserem eigenen Anbau, aber auch tolle Geschenkideen und vieles vieles mehr.

Wie schaffst Du es Deinen Job, Familie und Deinen Hühnerhaufen unter einen Hut zu bringen?

Puuhhhh gute Frage (lacht)! Manchmal weiß ich es tatsächlich selbst nicht so genau, da immer tierisch was los ist - auf dem Hof. Aber irgendwie geht es dann am Schluss doch.  Und zwar weil's mir einfach Spaß macht und dieser von einer Spur Idealismus begleitet wird, meine Philosophie ist und unsere Hofladen und die tierische Gang meine absolute Leidenschaft sind. Wenn der Rest der Bevölkerung zum Cardio ins Gym geht, dann gehe ich mit meiner Familie in den Stall zu Schaf, Esel, Huhn und Co, ins Lädchen um frische Ware aufzufüllen und evtl. etwas umzudekorieren, in die Lieblings-Ei Köstlichkeiten Manufaktur, um Hofladenleckereien zu kochen, zu etikettieren, ein Schleife und ein Logo anzubringen, eine mikrobiologische Untersuchung fürs Labor zur Mindesthaltbarkeitsbestimmung vorzubereiten und und und. Meist passiert dies auch, wenn alle noch oder schon schlafen bzw. an Sonn- und Feiertagen, wenn Hauptjob und Schule Pausen machen. Gääähhnnn

Hast Du ein Lieblings-Huhn?

Eigentlich nicht. Ich mag sie alle sehr gerne. Nur eine Hühnerdame ist immer besonders mitteilungsfreudig und zwar Henriette. Henriette ist deshalb auch das Huhn, welches auf unserem Hofladen Malbuch die Titelseite ziert. In unserem Mobilstall Malbuch plaudert sie aus dem Alltag und klärt auf, warum sie glücklicher, Ihre Atmosphäre im Mobilstall heimeliger und Ihre Träume süßer sind als bei anderen Hühnern in der Umgebung.

Vielen Dank für das Interview!



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